Akquiseblog

Gute Akquise kann so einfach sein


Was Boole’sche Operatoren für Ihre Recherche tun können

Erst einmal: Was sind die Boole’schen Operatoren überhaupt?
Diese Frage stellte sich in einem Kaltakquise-Workshop, verbunden mit der Frage: wie nutze ich sie am besten?
Meine Netzkollegin Heike Baller, auch bekannt als Recherchemeisterin, war so nett, diese Fragen hier zu beantworten:

Benannt nach dem Mathematiker George Boole dienen sie in Datenbanken und bei Suchmaschinen im WWW dem Auffinden von Informationen. Sie stellen Bedingungen dar, die bei der Suche berücksichtigt werden müssen:

  • AND – alle Suchbegriffe soll(t)en im gefundenen Dokument vorkommen
  • NOT – bezeichnet Suchbegriffe, die ausgeschlossen werden sollen
  • OR – ermöglicht die Abfrage nach z. B. Synonymen oder Schreibvarianten; einer der beiden oder beide Begriffe sollen vorkommen

Es gibt es noch weitere Suchoperatoren, z. B. AROUND oder NEAR, die mit dem Namen Boole verbunden sind.

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AND

Hier brauchen Sie nichts zu machen – das Leerzeichen in der Suchzeile Ihrer Suchmaschine übernimmt diese Funktion. Alle Begriffe, die Sie nebeneinander in die Suchzeile tippen, müssen demnach in den Treffern vorkommen. Meist ist das auch so. Doch es gibt Ausnahmen – gerade bei der beliebtesten Suchmaschine – Google:

  • Ungewöhnliche Begriffe, Tippfehler oder Fachtermini führen manchmal dazu, dass Google Treffer mit einem anderen Wort vorschlägt; Sie können aber meist auf Ihrer Schreibweise bestehen. Und bei echten Tippfehlern ist das ja auch hilfreich.
  • Google spielt manchmal Treffer aus, unter denen steht: „Es fehlt“ – handelt es sich nur um ein Wort, können Sie „Muss enthalten“ anklicken; bei mehreren Wörtern geht das nicht.

Diese Form des Operators AND funktioniert bei allen Suchmaschinen und auch bei einigen Datenbanken und Katalogen, wenn es dort eine einfache Suchzeile gibt.

NOT

Ein bestimmter Begriff soll ausgeschlossen werden – setzen Sie ein Minuszeichen davor:

„Mittelstand Rheinhessen -MIT“ – Sie bekommen Infos zum Mittelstand der Region, aber nicht von der Organisation mit dem Kürzel MIT.

Den Operator setzen Sie für jeden auszuschließenden Begriff einzeln ein.

OR

Im Gegensatz zum alltäglichen Gebrauch – „Möchten Sie Tee oder Kaffee?“ – handelt es sich bei diesem ODER um ein einschließendes „oder“. Damit verbreitern Sie die Basis möglicher Treffer. Sie können mit einer Abfrage mehrere Abfragen ersetzen. Die beiden Begriffe rund um das OR werden als zusammengehörig gelesen. Wollen Sie mehr als zwei Begriffe mit OR verbinden, müssen Sie eine Klammer setzen:

(Halbleiter OR Diode OR Isolator)

AROUND und NEAR

Von der Idee sind das Operatoren, die einen bestimmten Abstand zwischen zwei Begriffen als Maximum festlegen. Das sähe dann so aus:

„Tee AROUND(4) Kaffee“

AROUND soll dabei die Variation für Google und NEAR die für Bing sein.

„Schmetterling AROUND(4) Autobahn“ – bei Bing zuerst mit NEAR. Aber egal, mit welchem der Operatoren ich es bei Bing versucht habe – es kam nichts Gescheites dabei heraus.

Bei Google dagegen hatte ich durchaus Treffer – und die Kontrolle ohne den Operator ergab dann Unterschiede, weil hier auch Treffer aufkamen, die die beiden Wörter mit deutlich größerem Abstand aufwiesen.

Bei Suchbegriffskombinationen wie „Tee – Kaffee“ oder „Firmenname – Produktname“ ist der Operator nicht wirklich hilfreich. Kombinieren Sie dagegen ungewöhnliche Suchbegriffe und haben eine Vorstellung davon, in welchem Kontext sie zueinander stehen, kann das helfen.

Die Boole’schen Operatoren sind also ein einfaches Mittel, um Ihre Suchanfrage verbessern und dadurch relevantere Ergebnisse zu erhalten.

PS: Wenn Sie Boole’sche Operatoren in ausgeschriebener Form anwenden wollen, müssen Sie sie in Großbuchstaben schreiben. Sonst werden sie wie Suchbegriffe behandelt. Google unterstützt allerdings „NOT“ schon seit einigen Jahren nicht mehr. „AND“ benötigen Sie bei Suchmaschinen ja nicht.  „OR“ können Sie auch mit der Pipe | ersetzen – am Windows-Rechner mit der Tastenkombination AltGr + <>, bei Apple-Geräten mit Alt + 7.

Bei Katalogen und Datenbanken sind die Optionen dafür meist als Drop-Down.-Menüs vorgegeben.

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