Wie Sie nie wieder ohne Honorar arbeiten
Immer wieder werden wir aufgefordert, kostenfrei zu arbeiten.
Nicht nur im Vertrieb, auch bei Textern, Grafikern, Werbern wird danach gefragt, wie ich hier auch schon schrieb.
Eine klare eigene Position dazu ist ein Muss!
Erst Ende Juni beschrieb ich dazu die “10 Finger Beratungsmethode”.
Dieses Mindmap zum Thema: ” Should I work for free?” ist eine auch eine gute Hilfe,
es zeigt sehr schnell die Fallen auf, die wir uns selbst so gerne stellen, wenn es um unser Honorar geht.
Lesen Sie es und klären Sie, wie Sie wann, wie und warum entscheiden.
Sie meinen das geht nicht, weil alle anderen ja auch mal so für “lau” arbeiten?
Stimmt nicht:
Die Netzwelt wurde in den letzten Jahren durch den Leiter der Agentur Achtung! bewegt, der in einem Video seinen Unmut über die Aufforderung zu einem kostenlosen Pitch kund tut und es ablehnt, ohne Vergütung zu arbeiten.
Er tat das einzige Richtige.
Er entschied sich gegen die Aufforderung ohne Bezahlung zu arbeiten.
Also können Sie das auch.
Sich für ein angemessenes Honorar und gegen kostenlose Arbeit zu entscheiden.
Wobei Sie und ich es in der Hand haben zu entscheiden,
wie die Bezahlung aussieht.
- Wir arbeiten für Geld
- Wir arbeiten für eine Gegenleistung, wie z.B. einem Bartergeschäft
- Wir arbeiten für eine Provision
- Wir arbeiten für ein Abendessen
- Wir arbeiten für einen Rat
- Wir arbeiten für ein Dankeschön
- Wir arbeiten für ein Guthaben auf der Gefälligkeitsbank
- Wir arbeiten für ein Lächeln auf dem Gesicht unseres Gegenüber
Alles unsere ganz individuelle Entscheidung.
Also entscheiden Sie sich bitte jedes Mal, in welcher Währung sie entlohnt werden wollen.
Vor allem: Sagen Sie es laut! LAUT!
(zumindest innerlich so laut, dass Sie es auch innerlich hören können!)
Das führt zu einer von Anfang an klaren und guten Kundenbeziehung und Sie werden nie wieder ohne Honorar arbeiten.
Nur wird das Honorar eben nicht immer Geld sein.
Brauchen Sie noch ein wenig mehr Schwung, um sich zu entscheiden?
Ich geb ihn Ihnen gern 🙂
Über das Honorar einigen wir uns sicher!
*diesen Beitrag habe ich aktualisiert. Zum erstenmal erschien der am 28. Juli 2011*
18 Kommentare zu “Wie Sie nie wieder ohne Honorar arbeiten”
Grandiose Mindmap. Vielen Dank für den Hinweis.
Ja, da sprechen Sie mir aus der Seele. Ich glaube, insbesondere in meiner Branche fehlt vielen Menschen das Werteempfinden. Anders kann es fast nicht sein, dass manche beleidigt oder sogar aggressiv reagieren, wenn ich erkläre, dass ich weder ohne Bezahlung oder gegen eine Beteiligung arbeiten möchte.
Woher Menschen das Selbstverständnis nehmen solche Vorstellungen zu äußern oder gar einzufordern, würde ich gerne wissen.
Liebe Martina,
das Thema seit seit Jahrzehnten virulent, vielen Dank, dass du es an dieser Stelle aufnimmst. Ich sehe das Auffordern zum “Umsonstarbeiten” inzwischen als eine Form der Korruption an. Es ist auch agressiv, so vorzugehen. Die Haltung des Achtung!-Geschäftsführers und die Veröffentlichung der Problematik verdient Respekt. Jeder sollte eine eindeutige Antwort darauf haben.
Grüße!
Liebe Frau Bloch,
einfach herrlich! Danke für das Aufgreifen dieses für Selbständige sehr wichtiges Thema. Ich kenne aus der eigenen Beratungspraxis kaum eine/n Gründer/in, die nicht mit diesem Problem zu kämpfen hat.
Herzliche Grüße
Natalie Schnack
Vielen Dank für die Liste der Zahlungsarten, sie ist eine gute, positive Anregung.
Liebe Martina,
heute war deine Liste mit möglichen “Bezahlungsarten” für mich in einem Kundengespräch sehr hilfreich – Dank dafür!
Inspirierte Grüsse aus Düsseldorf –
Ulrike
Das freut mich sehr, Ulrike, dieses feedback ist Teil meiner Bezahlung für die Artikel hier.
Ich zahle heute mit einem Tweet und begrüße die positive Formulierung – dieses Thema wird zu häufig negativ belegt mit “gib mir einfach Geld”.
Judith TG
Vielen Dank für die Mindmap! Sie ist echt sehr hilfreich!
Liebe Grüße Daniel
Es ist leider bei sehr vielen Dienstleistungen der Fall. Vor allem sollte man sich bei der Annahme eines Auftrages darüber im Klaren sein, dass die meisten Kunden mit Problemen, bzw. Verbesserungen ankommen, die so nicht vorher vereinbart waren und mit dem eigentlichen Auftrag nichts mehr zu tun haben. Deswegen kalkuliere ich gleich mit 20% mehr, auch auf die Gefahr hin den Auftrag nicht zu bekommen! Erst wenn man wirklich die eigene Zeit mit einem Tool erfasst, sieht man wie viel Geld einem durch die Hände gleitet, weil man hier und da etwas “kurz“ erledigt. Auf die Dauer gesehen ist es also wirtschaftlicher ein paar Aufträge nicht zu bekommen, als bei allen am Limit zu kalkulieren.
Liebe Grüße
Larissa
Liebe Martina,
der von Dir verfasste Beitrag bringt es mal wieder auf den Punkt. Und sollte jedem bewusst sein.
“Mal eben schnell für lau” arbeiten gibt es bei mir nicht. Ich meine es hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun, die ich dem Auftragnehmer entgegenbringe, wenn ich ihn entsprechend für seine Dienste entlohne? Spontan kommt hier der Gedanke nach Wunschkunden (…)
Ich sage klar und deutlich was meine Leistung wert ist. Sollte ich dann nicht den Vorstellungen des Auftraggebers entsprechen, dann ist es auch nicht mein Kunde, schon gar nicht mein Wunschkunde 🙂
Für wen ist kostenlos eigentlich kostenlos. Bestimmt nicht für den, der die Leistung erbringt, denn jede Tätigkeit kostet Zeit.
In letzter Zeit gibt es immer öfter humorvolle Absagen z. B. wenn ein Restaurant bittet, kostenlos Musik zu spielen, weil das ja gute Werbung sei (für kostenloses Musizieren?), kommt die Antwort, ja gern. Ich habe demnächst ein größeres Fest und wir würden gerne bei Ihnen kostenlos essen, das wäre doch eine tolle Werbung für Sie.
Vor allem in kreativen Berufen wie Texten oder Design – aber auch bei Ihnen, Frau Bloch, in der Akquiseberatung – kommt Denkleistung dazu. Denkleistung, die der andere nicht erbringen kann, weil er sie sich sonst ja nicht irgendwie “organisieren” müsste. Kreativität ist eine Leistung, die enorm unterschätzt wird. Ich habe mir hierzu schon vor einiger Zeit ein paar Gedanken gemacht:
http://www.buerodienste-in.de/2011/02/ist-kreativitaet-keine-leistung/
Und wie sagte meine Mutter immer so schön:
“Für Dankeschön kann ich meine Kinder nicht groß ziehen” 🙂
Wir leisten etwas und deshalb möchten wir das der Wert dieser Arbeit entsprechend honoriert wird. (lat. honorare = ehren)
Knackig und aussagekräftig, Frau Bloch, wie immer bei Ihnen. Ihre Liste mit den “Währungsarten” macht mir wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist, Klartext zu reden – bei allen wesentlichen Auftragsdetails, also natürlich auch bei der Bezahlung.
Das Ja-/Nein-Flowchart ist klasse – danke fürs Teilen.
Herzliche Grüße,
Reingard Gschaider
Sehr guter Artikel! Ich handhabe das auch so: ich entscheide jeweils, welchen Teil des Honorars ich in der Währung “Schweizer Franken”, und wieviel ich in der Währung “Herz/Freude” berechne 🙂
Da muss ich doch noch nach langen Wochen nachhaken – scheint Ihr Blog-Eintrag doch evtl. nicht überall verstanden worden zu sein.
Wenn man jemanden im Rahmen einer Kaltakquise kontaktiert, allein, um zu erfahren, ob man auf “interesse” stösst, bin ich der Meinung sollte man bereits etwas “Vorarbeit” geleistet haben -oder?
Nun gut, man kann es evtl. “auch so” mit “Allgemein-Verdacht” versuchen – doch um das Gegenüber zu zeugen, sollten alle vollmundigen, bukettreichen und bis in den Abgang sehr schmackhaften gemachten Darstellungen doch halbwegs reell sein -oder?
Doch spätestens bei der erhaltenen Chance zu einem zweiten Kontakt sollte man diesen doch “vorbereitet” angehen – oder denke ich da falsch?
Sollte man da auch noch nichts für “gemacht” haben, sich das Gegenüber zumindest mal angeschaut haben, zumindest um die richtigen Fragen stellen zu können? Und sollten die im Erstkontakt gemachten Aussagen als Schnee von gestern links liegen bleiben?
Soll man da wirklich nicht für “umme” etwas vor-arbeiten?
Das wären meine Fragen – Was meinen Sie?
Über- fehlt
Lieber Herr Schmidt,
na klar muß vorgearbeitet werden.
Nur von wem ist die Frage.
Wobei ich vermute, dass Ihr Kommentar zu einem anderen Beitrag als dem zum Thema Honorar gehört.
Vermute ich das richtig?
Falls ja, lassen Sie uns bitte dort weitersprechen.
Viele Grüße
Martina Bloch
Hallo liebe Frau Bloch,
für mich war es der “richtige” Beitrag – und ja, es war KEIN Dienstleister, sondern sozusagen “Telefon-Selbstvermarkter”, bei denen – wie bei dem Kommentar von Herrn M.W. eben KEINE Vorarbeit geleistet wurde (und damit alles für umme).
Man hatte sich wohl Adressen rausgesucht, die man dank Social Media hatte und lostelefoniert. Eben gemeint, dass die Akquise so einfach geht mit einem Anruf. Trotz fehlender Vorbereitung den einen Punkt erwähnt, der es doch für mich interessant gemacht hätte – doch dann….
Das war für mich “da wollte jemand eben nicht für “umme” – aber ja, es wäre ja für einen Auftrag gewesen – so war’s nur für umme..
Insofern, ja gerne beim anderen Beitrag !