Aufgeben kannst du bei der Post!

Obiges Bild hatte ich letzte Woche bei LinkedIn gepostet, nachdem ich vorher auf Facebook getestet habe, wie es ankommt.
Interessanterweise waren die Reaktion überall mehrheitlich:
DANKE, aber: Aufgeben kommt nicht in Frage, wir halten durch, immer wieder aufstehen, Krönchen richten, weitermachen.
Aufgeben gibt’s nicht!
Das war die durchgängige Botschaft.
Als wenn das Wort aufgeben von Grund auf etwas Negatives beschreibt.
Ist aufzugeben immer schlecht?
Was fällt Ihnen dazu ein?
Durch meinen Kopf gehen Worte wie:
sich aufgeben, den Kampf aufgeben, die Arbeit aufgeben, dem Kind etwas aufgeben, das Lügen aufgeben, das Naschen aufgeben, bei Tisch etwas aufgeben, die Beziehung aufgeben…….
Ihnen fällt bestimmt noch mehr ein.
Aufgeben ist nicht gleich Aufgeben.
Um das zu erkennen, braucht es einen neuen Standpunkt.
Treten Sie mal bitte einen Schritt zurück

Geben Sie Ihren einengenden Standpunkt auf. Nehmen Sie sich den Raum, den es braucht, um sich wirklich einen Überblick zu verschaffen.
Schauen Sie, ob es nicht auch eine ganz andere Sicht auf das Wort Aufgeben gibt.
Etwas aufzugeben bedeutet nämlich auch, Erkenntnis in Handlung zu wandeln.
Vor 16 Jahren habe ich das Rauchen aufgegeben. Was für eine gute Idee!
Nicht einen Tag habe ich es bereut, ganz im Gegenteil, dieses Aufgeben war und ist super.
Aufgeben, aufhören, etwas lassen, sich von etwas trennen, alles Verben, die mehrdeutig sind.
Darum geht es mir: Wenn Sie ein Wort lesen und eine direkte Deutung entsteht, dann seien Sie damit nicht zufrieden. Schauen Sie genau hin, um herauszufinden, ob es nicht mehr als eine Deutung gibt.
Weil aufgeben noch lange nicht aufgeben bedeutet. Sondern zum Beispiel auch sich auf den Weg zu Neuem zu machen, weil das Alte zurückgelassen wurde.
Deswegen: ja, aufgeben kann ich bei der Post. Aber auch im Kiosk, im Büroartikelladen und am Bahnhof. Dazu im Beruf, im Leben, wie immer ich entscheide.
Was, wie und wen Sie wollen!
Klasse, oder?